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Die verborgenen Bedrohungen im Krankenhaus

Inhalt

Einleitung

Während meiner Arbeit bei AGIBO wurde ich oft auf die heikle Natur des Gesundheitswesens hingewiesen. Krankenhäuser, obwohl ein Ort der Heilung, sind auch Schauplätze eines unaufhörlichen digitalen Kampfes. Als IT-Sicherheitsexperte wurde ich zu zahlreichen Beratungsgesprächen gerufen, und immer wieder begegne ich der Frage: Wie sicher ist die IT-Hardware in einem Krankenhaus wirklich? Die Antwort darauf ist komplex.

1. Historischer Hintergrund: Eine neue Ära digitaler Medizin

Krankenhäuser haben in den letzten Jahrzehnten einen beispiellosen technologischen Fortschritt erlebt. Als ich meine Karriere in der IT-Sicherheit begann, waren die meisten medizinischen Geräte standalone und nicht vernetzt. Doch heute sind sie integraler Bestandteil eines hoch vernetzten Systems.

2. Warum Krankenhäuser?

Zu den Hauptzielen von Cyberangriffen zählen Finanzinstitute, Regierungsorganisationen und natürlich Krankenhäuser. Warum? Weil medizinische Daten Gold wert sind. Die Daten können für Identitätsdiebstahl, Betrug oder sogar für Erpressung verwendet werden. Ein weiterer Grund ist die Tatsache, dass viele Krankenhaus-IT-Systeme veraltet sind, was sie zu einem leichten Ziel macht.

3. Die Angriffsvektoren auf IT-Hardware

a. Physische Angriffe:

Zu den offensichtlichsten Bedrohungen gehören physische Angriffe. Ob es sich um einen unzufriedenen Mitarbeiter, einen Patienten oder einen externen Akteur handelt, die physische Zerstörung von IT-Hardware kann verheerende Folgen haben. Dies kann so einfach sein wie das Einschleusen eines USB-Sticks mit Malware oder das direkte Manipulieren von Hardware.

Ein Beispiel: Vor wenigen Wochen musste ich mitten in der Nacht in eine Kinderklinik mit meiner Tochter. Dort angemeldet konnten wir uns (unbeaufsichtigt) in das Behandlungszimmer setzen wo ich 20 Minuten physikalischen Zugang zum Rechner der Kinderklinik hatte. Einen Angriff hätte ich kinderleicht mit einem Netzwerkimplantat machen können. Um Zugänge zu ergaunern hätte ich vielleicht noch einen KeyLogger zwischen Tastatur und Rechner gehangen und mich dann bequem Remote über das Implantat per LTE Verbindung einwählen können. Da mehrere Ärzte diesen Raum täglich nutzen, hätte ich auch eine hohe Trefferquote gehabt. Aber auch ohne LTE währe das Ziel ideal, der Rechner befand sich an einer dünnen Wand des Gebäudes, ich hätte den KeyLogger auch über Bluetooth oder WLAN auslesen können oder mein Metasploit Framework aus dem Auto heraus bedient und mich so vermutlich mehrere Monate im Netzwerk des Krankenhauses aufgehalten.

b. Netzwerke und Verbindungen:

Die meisten medizinischen Geräte sind heutzutage vernetzt. Ein Angreifer, der in ein Krankenhausnetzwerk eindringt, könnte potenziell auf jedes dieser Geräte zugreifen. Dies könnte zu falschen Diagnosen, Medikamentenverwechslungen oder sogar zum Abschalten lebenswichtiger Geräte führen. Alleine ein Wi-Fi-Deauthentication-Angriff kann einen großen Teil des Krankenhauses mehrere Tage beschädigen. Überlegen Sie selbst wieviele Geräte in ihrem Krankenhaus „funken“ und was passiert, wenn dies nicht mehr funktioniert…

c. Malware und Ransomware:

Es gab mehrere Fälle, in denen Krankenhäuser von Ransomware betroffen waren. Diese Art von Malware verschlüsselt Daten und fordert ein Lösegeld für deren Freigabe. Solche Angriffe können ein Krankenhaus lahmlegen und sensible Patientendaten gefährden.

4. Die menschliche Komponente

Während meiner Zeit bei AGIBO habe ich festgestellt, dass die größte Schwachstelle in jedem System oft menschlicher Natur ist. Sei es durch mangelnde Schulung, Nachlässigkeit oder schlichte Unwissenheit, menschliche Fehler sind ein Hauptgrund für Sicherheitsverletzungen.

5. Best Practices: Was ich Krankenhäusern empfehle

a. Schulung und Bewusstsein:

Schulungen sind unerlässlich. Jeder Mitarbeiter, von Ärzten und Pflegern bis hin zu Verwaltungspersonal, sollte die Grundlagen der Cybersicherheit kennen.

b. Regelmäßige Überprüfungen und Updates:

Veraltete Systeme sind anfällig für Angriffe. Regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen und -updates sind unerlässlich, um Schwachstellen zu identifizieren und zu beheben.

c. Physische Sicherheit:

Zugriffskontrollen und Überwachungskameras können dazu beitragen, die physische Sicherheit der IT-Hardware zu gewährleisten.

6. Fallstudie: Ein Angriff, den ich erlebte

Ein besonders denkwürdiges Erlebnis war ein Vorfall in einem großen städtischen Krankenhaus. Trotz seiner modernen Einrichtungen wurde das Krankenhaus Ziel eines koordinierten Angriffs. Ohne ins Detail zu gehen, kann ich sagen, dass es eine Kombination aus technischen und menschlichen Fehlern war, die zu einem fast katastrophalen Ergebnis führten. Es war eine wichtige Lektion über die Bedeutung von Proaktivität in der Cybersicherheit.

7. Das IoT-Phänomen im Gesundheitswesen

Mit dem Einzug des Internet of Things (IoT) in das Gesundheitswesen sind Krankenhäuser mehr vernetzt denn je. Von Herzmonitoren bis zu Insulinpumpen – diese intelligenten Geräte bieten fantastische Möglichkeiten, können aber auch neue Angriffspunkte für Cyberkriminelle darstellen.

a. Angriffe auf medizinische Geräte:

Während meiner Einsätze bei verschiedenen Krankenhäusern habe ich erlebt, wie Cyberkriminelle versuchten, sich direkten Zugang zu diesen Geräten zu verschaffen. Ein solcher Zugriff kann es Angreifern ermöglichen, lebenswichtige Funktionen zu steuern oder sensible Patientendaten zu extrahieren.

b. Netzwerksegmentierung:

Ein gängiger Ansatz, um solche Angriffe zu verhindern, ist die Segmentierung des Netzwerks. Hierbei wird die IT-Infrastruktur so aufgeteilt, dass kritische Systeme isoliert werden, sodass ein Angreifer, der in ein Netzwerksegment eindringt, nicht automatisch Zugang zu allen Geräten erhält.

8. Die Rolle der Cloud im Gesundheitswesen

Viele Krankenhäuser beginnen, Daten und Anwendungen in die Cloud zu verlagern, da dies Skalierbarkeit und Kosteneffizienz bietet. Doch diese Verlagerung bringt auch Risiken mit sich.

a. Datenlecks in der Cloud:

Eine häufige Annahme ist, dass Daten in der Cloud automatisch sicher sind. Doch selbst große Cloud-Anbieter sind nicht immun gegen Sicherheitsverletzungen. Das Problem liegt oft weniger bei den Anbietern als bei den Krankenhäusern selbst, die die Cloud-Dienste nicht richtig konfigurieren oder deren Mitarbeiter nicht ausreichend schulen.

b. Multi-Faktor-Authentifizierung:

Eines der effektivsten Mittel, um unerwünschten Zugriff auf Cloud-Daten zu verhindern, ist die Multi-Faktor-Authentifizierung. Sie kombiniert etwas, das der Benutzer weiß (z. B. ein Passwort), mit etwas, das er besitzt (z. B. ein Smartphone).

9. Social Engineering: Der Mensch als schwächstes Glied

Eine der häufigsten Methoden, mit denen ich während meiner Tätigkeit bei AGIBO konfrontiert wurde, ist Social Engineering. Cyberkriminelle nutzen dabei die menschliche Neigung, Vertrauen zu schenken, aus.

a. Phishing-E-Mails:

Ein klassisches Beispiel sind täuschend echt aussehende E-Mails, die den Empfänger auffordern, auf einen Link zu klicken oder sensible Daten preiszugeben. Solche E-Mails können leicht einen unvorbereiteten Mitarbeiter täuschen.

b. Die Rolle von Schulungen:

Um solchen Angriffen vorzubeugen, ist es unerlässlich, das Krankenhauspersonal regelmäßig zu schulen. Mitarbeiter müssen in der Lage sein, verdächtige E-Mails oder Anfragen zu erkennen und zu melden.

10. Die Zukunft der Krankenhaus-IT-Sicherheit

Die Technologie entwickelt sich ständig weiter, und mit ihr die Angriffsvektoren und -methoden. Was heute als sicher gilt, könnte morgen bereits überholt sein. Deshalb ist es wichtig, dass Krankenhäuser proaktiv bleiben und in ihre IT-Sicherheit investieren. Mit fortschreitender Digitalisierung werden die Herausforderungen wachsen, aber mit Unternehmen wie AGIBO an ihrer Seite können Krankenhäuser zuversichtlich in die Zukunft blicken.

Ich hoffe, dieser Beitrag hat Ihnen einen tiefen Einblick in die Welt der IT-Sicherheit im Gesundheitswesen gegeben. Als Teil von AGIBO werde ich weiterhin mein Bestes tun, um Krankenhäuser in ihrem Kampf gegen Cyber-Bedrohungen zu unterstützen. Es ist nicht nur ein technisches Problem; es ist ein menschliches Anliegen. Unsere Gesundheit und unser Wohlstand hängen davon ab.

Ihr

Stefan Eggert

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